Die alten Inder haben die Rituale sinnvoll in zyklische (nitya), die nach einem vorgegebenen Zeitplan durchgeführt werden, gelegentliche (naimittika), die zu bestimmten Ereignissen zelebriert werden und Wunsch-Rituale (kamya), die auf speziellen Wunsch eines Mitglieds der Gemeinschaft stattfinden, unterteilt. Dies entspricht im Groben dem Vorkommen von Ritualen im Unternehmen. Zyklische Rituale wären hier etwa das Sommerfest, die Weihnachtsfeier oder die Bilanzpressekonferenz. Rituale zu speziellen Gelegenheiten könnten Amtseinführungen, Beförderungen oder Verabschiedung in den Ruhestand sein. Sie sind im Wesentlichen Übergangs-Rituale, die den Wechsel von einem Status zum anderen zelebrieren. Ein „Wunschritual“ im Unternehmen wäre etwa die „runde“ Geburtstagsfeier eines Mitarbeiters oder die Feier einer neuen Vater- oder Mutterschaft.
– Kann man solche Rituale in der Unternehmenskommunikation gezielt einsetzen? Kann man ihre Bedeutung verändern? – Talentierte Unternehmensführer kennen die Rituale in ihrem Bereich und setzten sie bewusst als Führungsinstrument ein. Dies setzt jedoch voraus, dass sie ein, zumindest intuitives, Verständnis der „Rituallogik“ haben. Man kann vorhandene Rituale nur nutzen, wenn man die Werte, die sie symbolisieren, kennt oder zumindest ein Gefühl dafür hat. Diese sind fest in der Unternehmenskultur und Unternehmensphilosophie verwurzelt. Neue Rituale zu erfinden kann manchmal einfacher sein als vorhandene zu modifizieren. Doch es läuft alles auf die Frage hinaus: Welche Elemente der Unternehmenskultur will ich bestärken? Welchen Werten oder Visionen soll das Ritual dienen? Wie muss ein solches Ritual aussehen, damit es allgemein akzeptiert wird?
1. Rituale sind allgegenwärtig
2. Rituale sind kommunikative Handlungen
3. Rituale im Unternehmen nutzen
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